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Marg bar jomhuriye eslami!                           Nieder mit der islamischen Republik!

Tuesday, October 5th, 2010

Veranstaltungsreihe zur Kritik des iranischen Regimes

 

    [ Ein Nachbereitungstext und Audiomitschnitte folgen in den nächsten Wochen »hier. ]

 

Der Iran, so scheint es, hat viele Freunde. Während international von China über Venezuela bis Russland gute Beziehungen angestrebt werden, so stellt auch im „Westen” die politische und ökonomische Unterstützung der „islamischen Republik” den Normalfall dar. Sympathien für ein Regime, das seinen antiemanzipatorischen, antisemitischen, homophoben und frauenfeindlichen Charakter nicht verheimlicht und der gesamten Welt im Namen Allahs den Krieg erklärt hat, werden nicht nur von staatlicher Seite gehegt. Auch in der radikalen Linken ist der positive Bezug auf die „islamische Republik” bis hin zu einer bisweilen grotesk anmutenden Ignoranz der islamistischen Ideologie keine Seltenheit.

Dies änderte sich auch nicht als im Sommer 2009 eine erstarkte iranische Protestbewegung fast täglich im Fokus der Medien stand, die trotz der brutalen Versuche sie niederzuschlagen, offensichtlich eine säkulare, demokratische Revolution herbeiführen wollte. Selbst das iranische Atomprogramm führte nicht zu einer ernstzunehmenden öffentlichen Debatte, obwohl dessen militärische Ausrichtung kaum noch bezweifelt werden kann und seine Vollendung – nicht zuletzt durch die Verwehrung nachdrücklicher Sanktionen aus Deutschland – kurz bevorsteht.

 

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“Wie die Heuschrecken kommen sie über unser Land …”

Monday, August 9th, 2010

Über die Fallstricke einer verkürzten Kapitalismuskritik
Vortrag und Diskussion mit Marcus Meier

25.08.2010 | 19:30 Uhr | Club Courage | Münster

Die extreme Rechte in Deutschland versteht sich schon seit einigen Jahren beim Thema Globalisierung als Verteidigerin eines völkischen Sozialstaates gegen das internationale Finanzkapital, das mehr oder weniger deutlich als jüdisch markiert wird. Den politischen Gegnern der extremen Rechten jedoch fehlt es bisweilen an der nötigen Trennschärfe und Präzision ihrer Metaphorik und Kritik. Die vor einigen Jahren losgetretene Heuschrecken-Debatte, auf welche man z.B. auch bei der NPD gerne und häufig zurückgreift, macht die fatalen blinden Flecken der Kapitalismuskritik von Gewerkschaften über Sozialdemokratie bis Attac offensichtlich.

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Warum Israel

Tuesday, January 12th, 2010

Pourquoi Israël, F 1973, 195 min., Claude Lanzmann, OmU

 

 

Das fehlende Fragezeichen im Titel nimmt es vorweg – “Warum Israel” ist keine Frage, sondern eine Antwort. Er zeigt, was Normalität im jungen Staat Israel 24 Jahre nach seiner Gründung, 5 Jahre nach dem Sechstagekrieg, bedeutet. Dabei findet nicht nur der Charakter Israels als Staat der Schoah-Überlebenden und als Rückzugsgebiet der von Antisemitismus Verfolgten in vielen Interviews mit dessen Bürger_innen Ausdruck, vielmehr werden diese als eigenständige Subjekte erkannt und gewürdigt.

Dabei hat der Film nichts an Aktualität eingebüßt, er ist der gelungene Versuch einer Darstellung Israels, die nicht in Eindimensionalität verfällt. Mit einer der Vorführung vorangehenden Einleitung soll neben einer Erläuterung dieses Ansatzes auch versucht werden, das Verständnis des Films als Zeitdokument zu ermöglichen, um das weitergehende Potential des Werkes aufzuzeigen. Nach der Vorführung wird es Raum zur Diskussion geben.

Warum Israel – Filmvorführung und Diskussion
25.01.2010 | 18 Uhr | Club Courage | Münster

Nachbereitung

Saturday, November 7th, 2009

Die Kritische Tagung zur Debatte um den politischen Islam, welche am 26.09.2009 im Club Courage stattfand, war mit zwischenzeitlich mehr als 40 Personen relativ gut besucht. Aktueller Anlass für die Tagung war ein Auftritt von Tariq Ramadan an der Universität Münster am 07.07.2009.

Wir wollen hier versuchen, kurz die Inhalte der Vorträge und Diskussionen darzustellen. Für eine tiefere Auseinandersetzung sei auf die Audiomitschnitte und das Skript des Inputreferats verwiesen.

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30 Jahre „Islamische Republik“

Friday, October 9th, 2009

Der Iran zwischen religiöser Diktatur und Revolte
Podiumsdiskussion und Ausstellung

revolte im iran

06.11.2009 | 18 Uhr | Institut für Soziologie | Münster

Nach drei Jahrzehnten islamischer Diktatur brodelt es gewaltig im Iran. Auslöser für den massenhaften Protest von Millionen von Menschen war der all zu offensichtliche Wahlbetrug, der den Präsidenten Ahmadinejad in seinem Amt bestätigen sowie die Stabilität des Regimes insgesamt festigen sollte.

Vielen Menschen im Iran geht es aber um weit mehr als um Neuwahlen. Sie fordern ein Ende des auf der Sharia basierenden Tugendterrors, sie kämpfen für den Sturz der “Islamischen Republik”.

Mit der Veranstaltung möchten wir eine Analyse der islamischen Diktatur vornehmen und einen genaueren Blick auf die verschiedenen oppositionellen Strömungen werfen. Ferner wird die enge wirtschaftliche Verflechtung deutscher Unternehmen mit dem iranischen Regime sowie die diesbezügliche deutsche Außenpolitik beleuchtet und die Frage aufgeworfen, wie eine praktische Solidarität mit den Prostesten im Iran aussehen kann.

Es referieren: Wahied Wahadat-Hagh, Hamid Mohseni, Stephan Grigat

Die Veranstaltung wird organisiert von: den Referaten für politische Bildung der ASten der Uni und FH, dem Referat für Frieden und Internationalismus, den Gruppen et2c und Antifa Linke Münster und den UIJSPA aus Köln.

» revolteimiran.net.ms

Kritische Tagung zur Debatte um den politischen Islam

Tuesday, July 7th, 2009

Samstag, 26.09.2009 | 10-22 Uhr | Club Courage | Münster

In der Debatte um den Islam scheinen zahlreiche Fragen offen zu sein: Ist der Islam inhärent politisch? Was zeichnet „Reformislam“ aus? Wie kann ein „Reformislam“ aussehen, der auf die Vereinbarkeit des Islam mit weitgehenden persönlichen Freiheiten der Individuen zielt? Gibt es Kriterien, an die sich eine Kritik des Islam zu halten hat, wie sehen diese aus und wogegen hat sich eine solche Kritik überhaupt zu wenden?

 

Eine erste Beantwortung einiger dieser Fragen hatte der Islamwissenschaftler Tariq Ramadan bei seinem Besuch der Universität Münster im Juli offenbar im Gepäck, zumindest würde dies den Ansturm auf seinen Vortrag erklären. Dass aber seine Ideen zumindest emanzipatorischen Bestrebungen zuwiderlaufen, ist nicht zuletzt an seinen Veröffentlichungen zu erkennen. Warum Ramadan trotzdem so gut ankommt, wie er allgemein auftritt und was seine Strategien sind, dem wird Jörg Sundermeier in seinem Vortrag nachgehen.

Einem Blindfleck der Debatte wird sich Klaus Blees widmen. Er wird die historischen Wurzeln eben des offenen Antisemitismus, der in islamistischen Organisationen und Staaten zum guten Ton gehört, aufzeigen.

In welcher Weise sich Islamkritik äußern kann, ob Islamophobie der neue Antisemitismus ist und wie eigentlich Kulturrelativismus zu Antirassismus finden kann, ist Gegenstand Udo Wolters Vortrag.

Im Zusammenhang mit den eingangs erwähnten Fragen also steht diese Tagung. Sie soll einige Blindpunkte beleuchten sowie ein Angebot zur Vertiefung der eigenen Positionen darstellen. Anspruch der Tagung ist dazu beizutragen, den Diskurs um überdachte Standpunkte und Reflektionen zu bereichern.

 

Damit niemand von der Tagung ausgeschlossen wird, werden sowohl die Teilnahme als auch vegane Verpflegung, Wasser und Kaffee, sowie Übernachtungsmöglichkeiten kostenlos sein.

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