Archive for September, 2009

Alle werden Fallen!

Sunday, September 27th, 2009

 
antina osna

… doch ist es nicht nur die deutsche Kulturnation die die Welt plagt, allgemeiner lässt sich sagen: Die strukturellen Bedrohungen des verstaatlichten Individuums spiegeln sich in versichernden Imaginationen kollektiver Identität wieder. Als Substanz nationaler Einheit wird ein selbstverständlicher, ursprünglicher Zusammenhalt vorgestellt.

Die Nation, in all ihren Ausprägungen, trägt tagtäglich zur Unterdrückung, Diskriminierung und Zurichtung der Menschen bei. Dabei stechen nationale Events wie die Fußball-WM oder die Feierlichkeiten zu 20 Jahren Mauerfall, 60 Jahren Grundgesetz oder scheinbar abseitiges wie 2000 Jahren Varus-Schlacht, nur als besondere I-Tüpfelchen heraus. Den alltäglichen nationalen Wahn gilt es anzugreifen, die nationalen Mythen zu sprengen und dem Irrsinn der nationalen Kollektivität die Freiheit des Individuums in solidarischen, kosmopolitischen Verhältnissen entgegen zu setzen. Dabei ist es wichtig die Nation nicht als losgelöstes Moment aus einer akademischen Elfenbeinturm-Position heraus isoliert zu beobachten. Der komplexe aktuelle Einsatz dieses Konstruktes ist mit seinen Wirkungen hinein in die Linke zu verfolgen und erfordert geeignete Antworten und Gegengifte.

» ventose.cc/antina

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Prozess gegen Anmelderin einer Kundgebung gegen Antisemitismus endet mit Verurteilung

Wednesday, September 9th, 2009

 

Presseerklärung der Freund_Innen der befreiten Gesellschaft:

Der heutige Prozess gegen eine Antifaschistin, die im Januar anlässlich einer israelfeindlichen Demonstration eine spontane Kundgebung gegen Antisemitismus angemeldet hatte, endete mit einer Verurteilung zu einer Geldstrafe von 300 Euro zuzüglich Gerichtskosten. Das Gericht bezweifelte den spontanen Charakter der Aktion und bemängelte, die Veranstaltung hätte frühzeitig angemeldet werden müssen. Darüber hinaus begründete das Gericht seine Entscheidung damit, dass die Teilnehmer_Innen der israelfeindlichen Demonstration durch die Aktion „provoziert“ worden seien und dadurch eine „gefährliche Situation“ entstanden sei. Silvia Stratmann, Pressesprecherin der Freund_Innen der befreiten Gesellschaft“, dazu: „Wir sind mit diesem Urteil sehr unzufrieden. Es kann nicht sein, dass spontanes Eintreten gegen Antisemitismus kriminalisiert wird, und dass dies auch noch mit der Gefährlichkeit der israelfeindlichen Demonstration begründet wird. Wir befürchten, dass das Urteil sich negativ auf die Bereitschaft anderer Menschen auswirkt, sich symbolisch gegen öffentlich geäußerten Antisemitismus zu stellen. Denn nun kommt zu der Bedrohung durch antiisraelische Demonstrant_Innen, auch noch die Sorge um staatliche Repression hinzu.“

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