“Wie die Heuschrecken kommen sie über unser Land …”

August 9th, 2010 by et2c

Über die Fallstricke einer verkürzten Kapitalismuskritik
Vortrag und Diskussion mit Marcus Meier

25.08.2010 | 19:30 Uhr | Club Courage | Münster

Die extreme Rechte in Deutschland versteht sich schon seit einigen Jahren beim Thema Globalisierung als Verteidigerin eines völkischen Sozialstaates gegen das internationale Finanzkapital, das mehr oder weniger deutlich als jüdisch markiert wird. Den politischen Gegnern der extremen Rechten jedoch fehlt es bisweilen an der nötigen Trennschärfe und Präzision ihrer Metaphorik und Kritik. Die vor einigen Jahren losgetretene Heuschrecken-Debatte, auf welche man z.B. auch bei der NPD gerne und häufig zurückgreift, macht die fatalen blinden Flecken der Kapitalismuskritik von Gewerkschaften über Sozialdemokratie bis Attac offensichtlich.

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Fight homophobia!

July 17th, 2010 by et2c

“Three Days of Love, Peace and Music” versprechen die Veranstalter des “Ruhr-Reggae-Summer” (23. bis 25.07.2010) in Mülheim an der Ruhr. Doch was hat Reggae mit “Love and Peace” zu tun, fragen wir uns angesichts der vielen Reggae-Künstler*innen, die auf der Bühne Frauenfeindlichkeit und Schwulenhass performen. Es gibt zahlreiche Reggea-und Dancehall-Sänger, die auf der Bühne zum Ermorden und Lynchen schwuler, lesbischer und queerer Menschen aufrufen. Doch es geht nicht nur um diese Hassprediger, die davon singen, Schwule zu erschießen und propagieren, dass Sex nur als heterosexueller Penetrationssex stattfinden darf, sondern um ein grundlegendes Problem von Reggae-Songs und Reggae-Kultur.

» fight homophobia! – Kritik am Ruhr Reggae Summer Mülheim

Antifacamp #10

July 7th, 2010 by et2c

SommerSonneAntifa18 Veranstaltungen, vier Tagesseminare und vier Abendveranstaltungen – auch im 10. Jahr bietet das Antifacamp in Oberhausen reichlich Infos und Reflexion. Inhaltlich möchten wir mit euch den Spagat zwischen linksradikaler Gesellschaftskritik und antifaschistischer Praxis wagen. Antifaschismus heißt für uns nämlich nicht nur, gegen Nazis zu sein, sondern auch, die herrschenden Verhältnisse, die aus sich heraus immer wieder faschistische Tendenzen hervorbringen, radikal zu kritisieren.

Natürlich kommt auch der Spaß nicht zu kurz: Vegane Verköstigung, Partys und ein abwechslungsreiches Kultur- und Sportprogramm runden das Camp ab. Für 20,- Euro gibt es einen Schlafplatz, Vollverpflegung und eine Menge Input sowie ermäßigten oder kostenlosen Eintritt zu den Partys.

Programm und weitere Informationen auf www.antifacamp.de

 

Antifacamp | 11. – 15. August 2010 | Druckluft Oberhausen

Kein Raum dem mörderischen iranischen Regime und seinen europäischen Unterstützer_innen!

June 17th, 2010 by et2c

Für den 22. Juni, 19 Uhr, haben die Volkshochschule Osnabrück und der Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück den Botschafter des iranischen Regimes in Deutschland, Ali Reza Sheikh Attar, zu einer Podiumsdiskussion mit dem emeritierten Politikwissenschaftler Mohssen Massarrat – Mitglied der iranischen Lobbyorganisation CASMII – unter dem Titel „Wohin bewegt sich der Iran?“ in die VHS eingeladen. Während die Einladenden von einer „offenen“ und „kritischen“ Diskussion träumen, repräsentiert Botschafter Attar die verbrecherische Wirklichkeit der Mullah-Diktatur.

Bisherige Versuche solcher Werbeveranstaltungen für das iranische Regime, wie z.B. letztes Jahr in Frankfurt und Leipzig, konnten durch massive Proteste, bereits im Vorfeld der Veranstaltung, verhindert werden. Auch für den 22.6. in Osnabrück kommt es darauf an, nicht nur zu protestieren, sondern offensiv die Absage der Veranstaltung zu fordern.

» Solidaritätsbündnis für die Iranische Freiheitsbewegung

Gegen jeden Antisemitismus und Antizionismus

June 4th, 2010 by et2c

 

Pressemitteilung des Bündnis emanzipatorischer Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Münster:

Gleichzeitig zu der Kundgebung „Gegen den israelischen Angriff auf die Freiheitsflotte“ fand heute auch eine israelsolidarische Gegenkundgebung mit 25 Teilnehmern und Teilnehmerinnen statt.

Das Hauptanliegen der israelsolidarischen Demonstranten fasste Claudia Schultze, Sprecherin des Bündnis emanzipatorischer Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Münster, wie folgt zusammen: „Uns geht es heute nicht darum, jegliches militärisches Vorgehen Israels zu verteidigen, sondern vielmehr auf eine einseitige Berichterstattung hinzuweisen und vor vorschnellen Verurteilungen Israels zu warnen.“ Steffen Dressler ergänzte: „Obwohl die Informationslage alles andere als klar ist, scheint für viele Leute der Schuldige bereits festzustehen – wie so häufig ist dies Israel.“ Als ein weiteres Problem machten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus, dass im Falle Israels mit zweierlei Maß gemessen werde, wenn es um die Beurteilung von zivilen Opfern gehe. Auffällig zumindest sei, dass das Interesse an militärischen Konflikten, in die Israel verwickelt ist, regelmäßig größer ist als bei anderen vergleichbaren Konfrontationen.

Claudia Schultze führte außerdem an: „Man sollte zusätzlich die Frage aufwerfen, welche Interessen sowohl die Organisatoren als auch die Aktivisten auf den Schiffen bei dem Durchbrechen der Seeblockade verfolgten. Es scheint doch so zu sein, dass von vornherein eine Konfrontation das eigentliche Ziel der Aktion war.“

 

Bündnis emanzipatorischer Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Münster
beam@lavabit.com

 

Ein Flugblatt des Bündnis, das während der Kundgebung verteilt wurde, ist hier dokumentiert:
Gegen jeden Antisemitismus und Antizionismus (pdf)

Ready to Rumble.

March 22nd, 2010 by et2c

Informationsveranstaltung zu antifaschistischen Aktionen im Ruhrgebiet

25.03.2010 | 19 Uhr | Club Courage | Münster

Am letzten Märzwochenende sollen im Ruhrgebiet mehrere Kundgebungen, Demonstrationen und andere Großveranstaltungen rechter Gruppierungen stattfinden. Die rechtsnationale Pro NRW will am 26. März in sechs verschiedenen Ruhrgebietsstädten Kundgebungen vor muslimischen Zentren und Gebetshäusern durchführen. Am 27.03. plant sie eine “internationale Konferenz”, die sich einem “europaweiten Verbot von Minaretten” verschreibt. Am 28.03. soll ein “Sternmarsch” auf eine Duisburger Moschee im Stadtteil Marxloh folgen. Auch die nordrheinwestfälische NPD plant ein “Aktionswochenende” gegen “islamische Machtsymbolik” – am 27.03. will sie eine Kundgebung vor der Duisburger Merkez-Moschee und am 28. eine Demonstration in Duisburg durchführen.

Auch wenn die Protestaktionen in erster Linie darauf abzielen werden, die Hetze von Pro NRW und NPD zu verhindern, gilt es dabei eine emanzipatorische Perspektive zu wahren. Nur eine radikale Kritik der bestehenden Verhältnisse und ein progressiver Ansatz können ein selbstbestimmtes Leben in einer befreiten Gesellschaft ermöglichen.
Die Kunst wird also nicht darin bestehen, die Leute dafür auf die Straße zu bringen, ohnehin ungefragten Gästen den Ausgang zu zeigen. Die Aufgabe besteht vielmehr darin, dafür zu sorgen, dass die Geschehnisse maßgeblich von kommunistischer und radikalantifaschistischer Gesellschaftskritik geprägt sein werden. Das umfasst die theoretische und praktische Aktion gegen das rechte Spektrum, gegen seine falschen Gegner_innen wie auch die mehrheitstauglichen Ideologien, die dafür verantwortlich sind, dass reaktionäre Strukturen so weitreichenden Einfluss gewinnen können. Den Nazis und Rassist_innen mit allen Mitteln das Wochenende zu versauen und ihren falschen Gegner_innen aus allen Spektren den Gleichschritt zu verweigern ist also kein Widerspruch, sondern unbedingte Notwendigkeit.

 

Zu den geplanten Gegenaktionen informieren Referent_innen des emanzipatorischen Antifa-Bündnis "Rechtes Märchenland zerlegen!".

Außerdem wird es die Möglichkeit geben, die "Duisburger Petition" mit Referent_innen der Gruppe et2c zu diskutieren.

Duisburger Petition

March 15th, 2010 by et2c

Am 27. und 28. März 2010 wollen die extrem Rechten Parteien „PRO NRW“ und „NPD“ in Duisburg gegen eine behauptete „Islamisierung“ und „Überfremdung“ aufmarschieren. Diesem xenophoben und kulturalistischen Spektakel wollen sich mehrere Bündnisse entgegenstellen. Dass in den Bündnissen gegen Rechts aber auch islamistische und antisemitische Organisationen aktiv sind, scheint bislang wenige zu irritieren und einer noch kleineren Zahl von Menschen bekannt zu sein.

Ein emanzipatorischer Antifaschismus und Antirassismus muss reaktionären Ideologien jedweder Couleur eine deutliche Absage erteilen. Islamistische und antisemitische Organisationen und Personen haben in antifaschistischen und antirassistischen Bündnissen nichts zu suchen! Es kann nicht sein, dass im Rahmen der Proteste gegen die rassistische, nationalistische und kulturalistische Hetze von „PRO NRW“ und „NPD“, VertreterInnen anderer reaktionärer Ideologien geduldet oder gar in „Zweckbündnissen“ akzeptiert werden.

Wir fordern hiermit alle AntifaschistInnen und AntirassistInnen dazu auf sich nicht an Bündnissen zu beteiligen, bei denen reaktionäre Organisationen involviert sind!

» petition.blogsport.de

Warum Israel

January 12th, 2010 by et2c

Pourquoi Israël, F 1973, 195 min., Claude Lanzmann, OmU

 

 

Das fehlende Fragezeichen im Titel nimmt es vorweg – “Warum Israel” ist keine Frage, sondern eine Antwort. Er zeigt, was Normalität im jungen Staat Israel 24 Jahre nach seiner Gründung, 5 Jahre nach dem Sechstagekrieg, bedeutet. Dabei findet nicht nur der Charakter Israels als Staat der Schoah-Überlebenden und als Rückzugsgebiet der von Antisemitismus Verfolgten in vielen Interviews mit dessen Bürger_innen Ausdruck, vielmehr werden diese als eigenständige Subjekte erkannt und gewürdigt.

Dabei hat der Film nichts an Aktualität eingebüßt, er ist der gelungene Versuch einer Darstellung Israels, die nicht in Eindimensionalität verfällt. Mit einer der Vorführung vorangehenden Einleitung soll neben einer Erläuterung dieses Ansatzes auch versucht werden, das Verständnis des Films als Zeitdokument zu ermöglichen, um das weitergehende Potential des Werkes aufzuzeigen. Nach der Vorführung wird es Raum zur Diskussion geben.

Warum Israel – Filmvorführung und Diskussion
25.01.2010 | 18 Uhr | Club Courage | Münster

Deutschland abschalten.

January 11th, 2010 by et2c

Informations- und Diskussionsveranstaltung zum 13. Februar

21.01.2010 | 19 Uhr | Club Courage | Münster

In Nordrhein-Westfalen wird in der Woche vom 18.01. bis zum 23.01. eine Reihe von Diskussionsveranstaltungen mit ReferentInnen des AK “Keine Versöhnung mit Deutschland” stattfinden. Im Rahmen der Veranstaltungen wird sich zum Einen mit der im Dresden Mythos sichtbar werdenden Form des Geschichtsrevisionismus auseinandersetzt, zum Anderen werden die ReferentInnen über die geplanten Aktionen gegen Gedenken und Naziaufmarsch am 12. und 13. Februar in Dresden informieren.
Auch zur Anreise mit dem Bus aus dem Ruhrpott am 12.11. wird es sowohl Informationen als auch Tickets geben.

» Weitere Termine der Infotour

Nachbereitung

November 7th, 2009 by et2c

Die Kritische Tagung zur Debatte um den politischen Islam, welche am 26.09.2009 im Club Courage stattfand, war mit zwischenzeitlich mehr als 40 Personen relativ gut besucht. Aktueller Anlass für die Tagung war ein Auftritt von Tariq Ramadan an der Universität Münster am 07.07.2009.

Wir wollen hier versuchen, kurz die Inhalte der Vorträge und Diskussionen darzustellen. Für eine tiefere Auseinandersetzung sei auf die Audiomitschnitte und das Skript des Inputreferats verwiesen.

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