Gegen die Duisburger Zustände!

August 26th, 2013 by et2c

Für den kommenden Freitag (30.08.2013) ruft die Initiative gegen Duisburger Zustände um 14 Uhr zu einer Kundgebung vor dem dortigen Polizeipräsidium auf. Grund sind die skandalösen Ereignisse am Ende der letzten Woche, die Teil eines zutiefst antiziganistischen Klimas im gesamten Stadtgebiet sind.

 

Aufruf:
Schluss mit der antiziganistischen Stimmungsmache!
Gegen das zynische Vorgehen der Polizei!

Am vergangenen Freitag kam es zu einem traurigen Höhepunkt im Umgang der Duisburger Polizei mit den Bewohner_innen der Häuser In den Peschen 3-5. Vorgeblich auf der Suche nach mutmaßlichen Beteiligten einer Auseinandersetzung, die sich bei einer Bürgerversammlung zwei Kilometer entfernt ereignet haben soll, stürmten Einsatzkräfte der Polizei in Kampfanzügen und mit Unterstützung von Polizeihunden am späten Abend das vornehmlich von Roma bewohnte Haus In den Peschen 5.

Dabei traten die vor Ort eingesetzten Polizeieinheiten – offenbar wahllos – Wohnungstüren ein und sprühten mit CS-Gas um sich. Vermeintlich an der vorherigen Auseinandersetzung zwischen Neonazis und Antifaschist_innen Beteiligte fanden sie dort zwar nicht, wohl aber ein völlig verängstigtes 13-jähriges Kind, das in Panik zu einem Holzstock griff, und daraufhin von mehreren Polizist_innen überwältigt und in Handschellen abgeführt wurde. Die hochschwangere Mutter des Kindes, die in ihrer Angst vor dem Überfall auf den Balkon geflüchtet war, wurde von den anwesenden Beamt_innen beschimpft und eingeschüchtert. Bei der Frau setzten Frühwehen ein und sie erlitt einen Schock. Den von Zeug_innen alarmierten Rettungskräften wurde nur mit polizeilicher Begleitung der Zugang zu ihrer Patientin gewährt.

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Veranstaltungshinweis

May 13th, 2013 by et2c

Der Ende letzten Jahres gegründete AK Kritische Theorie widmet sich ab nächster Woche mit der Veranstaltungsreihe “Engagement / Désengagement” der Bestimmung und Kritik der Begriffe Kunst, Freiheit und Gesellschaft bei Adorno und Sartre.
Im Rhythmus von zwei Wochen finden jeweils dienstags Vorträge mit Marc Kleine, Gerhard Scheit, Manfred Dahlmann und Friedrich Weber-Steinhaus statt. Die Reihe wird abgeschlossen von einem Tagesseminar mit Chris Thein am 20. Juli. Alle Veranstaltungen finden im Club Courage statt.

Wir wünschen dem AKKT mit der Veranstaltungsreihe viel Erfolg und freuen uns auf die Vorträge und das Seminar.

» AK Kritische Theorie

Antiziganistische Zustände                                     Zur Aktualität eines Ressentiments in Deutschland und Europa

February 12th, 2013 by et2c

Vorstellung des Sammelbandes “Antiziganistische Zustände 2*
mit Andreas Koob und Tobias von Borcke

26.02.2013 | 20 Uhr | Club Courage | Münster

In den letzten Jahren haben sich Medien, Wissenschaft und Politik vermehrt mit dem Thema Antiziganismus beschäftigt. Die Auseinandersetzung bleibt jedoch häufig oberflächlich und ist nicht selten durch stereotype Wahrnehmungen geprägt. Gerade Letzteres führt immer wieder dazu, dass die Verantwortung für die in vielen Fällen äußerst schwierige Lage der von Antiziganismus betroffenen Menschen bei diesen selbst gesucht wird, statt bei der Mehrheitsgesellschaft, von der Diskriminierung und Verfolgung ausgehen.

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never again

November 4th, 2012 by et2c

Am 09.11.2012, dem 74. Jahrestag der Reichspogromnacht, rufen Antifaschist*innen zu einer Gedenkdemonstration in Mettmann auf. Wie schon im letzten Jahr gilt es außerdem in Essen Aktivitäten gegen eine Kundgebung von Neonazis zu unterstützen. In Wolgast hat die NPD einen “Fackelmarsch” (!) auf eine “Flüchtlingsunterkunft” durchgeklagt, ein antifaschistisches Bündnis wird dagegen mit Blockaden vorgehen.

An dieser Stelle ist des Weiteren auf den Aufruf der ANA und der EAG zur Demonstration in Berlin-Moabit hingewiesen:

Die Gewalt der Novemberpogrome vom 7.-13. November 1938 fand am 9. November ihren vorläufigen Höhepunkt. Überall in Deutschland und Österreich brannten die Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden überfallen, demoliert und geplündert. Jüdinnen_Juden wurden von deutschen Antisemit_innen gedemütigt und geschlagen, vergewaltigt und ermordet. […] Das Novemberpogrom war keine Tat einzelner, überzeugter Nationalsozialist_innen, von denen die sogenannte normale Bevölkerung zu unterscheiden wäre. […] Ab dem 9. November 1938 bis zum Tag der Befreiung lebte die deutsche Volksgemeinschaft ihren antisemitischen Hass aus. Gemeinsam wurde ausgegrenzt, entrechtet, verwüstet, geplündert, angezündet, gedemütigt, gefoltert und ermordet. Es gab keine schuldlosen Bürger_innen, auch wer nur zugesehen hat und sich nicht gegen das NS-System gewandt hat, hat sich damit als Teil des deutschen Mordkollektivs schuldig gemacht. […]
Als sich 1989 die Deutschen wieder zu einem einzigen Volk machten, wurde das eigene Nationalgefühl modernisiert und transformiert. Dieser neue deutsche Nationalstolz entlud sich nicht zuletzt auch in den zahlreichen rassistischen Ausschreitungen gegen Asylsuchende und Migrant_innen in seiner Entstehungsphase in den 1990er Jahren. Spätestens seit Rot-Grün ist die Shoah nicht länger eine Schuld, die man verdrängt, sondern man ist stolz auf die kläglichen Entschädigungszahlungen, die externalisierende Vergangenheitsbewältigung und die Aufklärung von Verbrechen, die 60 Jahre zu spät erfolgte. Die Deutschen imaginieren sich als Kämpfer_innen gegen Antisemitismus und Rassismus im In- und Ausland und sehen dabei konsequent über eben diesen Antisemitismus und Rassismus in den eigenen Reihen hinweg. […]
Die fortwährende Deligitimierung der Sicherheitsinteressen des jüdischen Staates auf ideologischer Ebene wie die faktische Untergrabung seines Existenzrechts auf realpolitischer Ebene führen mehr als deutlich vor Augen: Wer sich mit dem Schutzraum von antisemitisch Verfolgten solidarisch zeigen will, kann auf Deutschland nicht zählen. Der Kampf für eine Welt ohne Antisemitismus, ist stets auch der Kampf um die Überwindung der deutschen Verhältnisse.

» 74 Jahre nach dem Pogrom

München 1970ff.                                 antisemitischer Terror und deutsche Gesellschaft

September 5th, 2012 by et2c

Vortrag, Filmvorführung und Diskussion

20.09.2012 | 20 Uhr | Club Courage | Münster

Das Attentat auf die israelische Olympiamannschaft in München vor 40 Jahren hat im öffentlichen Bewusstsein einen festen Platz. Über die Vorboten, Hintergründe und Nachwirkungen schweigt man sich aber zumeist aus. Dabei begann schon drei Jahre vor den Olympischen Spielen die größte antisemitische Anschlagserie, die es in Deutschland nach dem Ende des Nationalsozialismus gegeben hat. In München ereigneten sich mehrere Flugzeugentführungen, Bombenanschläge und eine Brandstiftung in einem jüdischen Altenheim mit sieben Toten – die meisten davon Schoahüberlebende.

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kommunismus – communismus – ˌkɔmuˈnɪsmʊs

July 23rd, 2012 by et2c

Reflexion über Geschichte, Kritik und Rettung
eines bedeutungsschweren Begriffs

[ Kongress | 03./04.08.2012 | Druckluft | Oberhausen ]

Mit dem Ziel, vergangenes kommunistisches (Auf-)Begehren zu reflektieren und aus den Fehlern und Leerstellen dieser Kämpfe Konsequenzen für zukünftige zu ziehen, findet Anfang August ein zweitägiger Kongress im Jugend- und Kulturzentrum “Druckluft” statt. Schon im Marxschen Werk – so eine Grundthese des Kongresses – finden sich Anknüpfungspunkte für regressive Ideologien und auch die Kommunist*innen selber haben u.a. mit ihrer Fokussierung auf den “Hauptwiderspruch” eine emanzipatorische Theorie und Praxis zumindest erschwert. Während der insgesamt sechs Einzelvorträge und den sich anschließenden Diskussionen werden Christine Kirchhoff, Hannes Geißler, Olaf Kistenmacher, Hendrik Wallat, Chris Thein und Roger Behrens diese These zu unterfüttern und jenem Ziel nachzugehen suchen.

 
Selbstverständlich stehen Verpflegung, Schlafmöglichkeiten und Duschen vor Ort zur Verfügung – die Teilnahme ist kostenlos. Titel, Ankündigungstexte und Uhrzeiten der einzelnen Veranstaltungen sowie alle weiteren Infos unter: » communismus.org
Wir sehen uns dort!

weitere Veranstaltungshinweise

June 22nd, 2012 by et2c

Zum Abschluss der Reihe “Studieren im Nationalsozialismus” spricht Christian Thein am 26.06.2012 zum Thema „Kunst und Barbarei. Reflexionen über die Grenzen der Aufklärung“. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im Hörsaal S1 statt.

Ausgerichtet wird die Vortragsreihe von einer Projektstelle des AStA der Uni Münster, die sich der Errichtung eines Mahnmals in Erinnerung an die Bücherverbrennung vom 10.05.1933 auf dem Schlossplatz verschrieben hat.

» AStA der Uni Münster
 

Weiter wird es einen Tag später, am 27.06.2012 ab 19:30 Uhr im Paul-Gerhardt-Haus einen Vortrag mit Fabian Georgi zur Kritik der Migrationspolitik geben. Georgi wird dabei die Kritische Theorie der Frankfurter Schule zum Ausgangspunkt seiner Erläuterungen machen. Eingeladen haben die Gruppe grenzfrei, NoLager Osnabrück und die Begegnungsgruppe LAB Bramsche-Hesepe.

» grenzfrei
 

Zu guter Letzt möchten wir auf “Information – Kritik – Emanzipation” hinweisen, eine Veranstaltungsgruppe, die in unregelmäßigen Abständen zum Teil durchaus interessante Vorträge in Münster organisiert. Es lohnt sich also, immer mal wieder auf ihrer Website vorbei zu schauen.

Veranstaltungshinweis

April 9th, 2012 by et2c

Von Mai bis Juli 2012 hat eine Projektstelle des AStA der Uni Münster eine vielversprechende Vortragsreihe zum Thema “Antisemitismus, Antizionismus und Nahostdiskurs” angesetzt. Mit dabei sind unter anderen Thomas Haury und Olaf Kistenmacher.

Die Reihe startet am 10.05. um 18 Uhr im Hörsaal H4 mit einem Beitrag zur “Geschichte von Zionismus und Antizionismus”, danach folgen im Rhythmus von zwei Wochen vier weitere Veranstaltungen.

» AStA der Uni Münster

Aspekte & Probleme linker Bolschewismuskritik

February 24th, 2012 by et2c

Vortrag und Tagesseminar mit Hendrik Wallat

16./17.03.2012 | Club Courage | Münster

Das Scheitern des bolschewistischen Emanzipations- modells ist nicht erst mit dem Zusammenbruch des sogenannten real-existierenden Sozialismus konstatiert worden. Es gab vielmehr eine ganze Anzahl von fundierten Kritiken an Lenins Politik und an der Entwicklung der jungen Sowjetunion, die einerseits sehr zeitnah geäußert wurden und andererseits dem emanzipatorischen Impuls der Oktoberrevolution die Treue hielten. Das Seminar will ausgewählte Schriften vorstellen, die dieser vergessenen, von Partei- wie Antikommunist*innen verdrängten Tradition entstammen. Dabei soll nicht nur zur Aufklärung über die Geschichte des linken Kommunismus und Anarchismus als Alternativen im Prozess der gescheiterten Emanzipation beigetragen werden, sondern auch grundsätzliche Fragen an die Idee radikaler Selbstbefreiung gestellt werden.

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February 24th, 2012 by et2c

Im März stehen in Münster gleich zwei Aufmärsche an: Am 03.03. wollen Nazis im Stadtteil Rumphorst über die Straßen ziehen und wie jedes Jahr planen fundamentalistische Abtreibungsgegner*innen am 10.03. einen “Gebetszug” durch die Innenstadt. Warum es nicht reicht, diese beiden Aufzüge zu blockieren, sondern darüber hinaus die Kritik auch bei den kapitalistischen Verhältnissen anzusetzen ist, hat das aus verschiedenen lokalen Gruppen bestehende Bündnis “365 / 24 / 7” in einem gemeinsamen Aufruf zu skizzieren versucht, auf den hier hingewiesen ist.

Im Vorfeld zu den Aktionen im März erscheint außerdem eine aus diesem Kreis initiierte Zeitung, welche einige der im Aufruf angerissenen Themen vertiefen soll. Darin finden sich auch zwei Artikel der Gruppe et2c.